Sie kennen das „Pling“ der incoming mail. Bei den meisten hört sich das so oder ähnlich an, wenn die Mailbox neue Post ankündigt. Wer genau hinhört, nimmt ein „Klock“ wahr oder ein Summen. Mitunter ein Rauschen. Manche Mails kichern oder säuseln. Bei einigen hört man ein geschäftiges Rascheln, andere klingen nach einer guten Party.
Adventskalendermails sind grundsätzlich anders. Sie wimmern, jammern und jaulen. Sie meckern und streiten. Manche furzen und rülpsen. Einzelne Kalendermails sind so obszön, dass einem die Röte ins Gesicht steigt wenn sie eintrudeln.
Eine war dabei, die rief ganz laut: S C H … !!!
Wir wussten erst nicht so recht was wir damit anfangen sollten. Hatte sich die Mail verlaufen? Wer schreibt hier an wen? Und wer wartet allen Ernstes 763 Tage lang auf ein Telefon?
Google ist dein Freund, und das weltweite Netz weist dir auch in deinem eigenen Dorf den Weg. Wie praktisch.
W. Ruoff heißt mit Vornamen Wolfgang und ist stellvertretender Schulleiter der Grundschule am Insulaner in Steglitz. Er ist ziemlich genervt. Hat aber, wie wir feststellen durften, seinen Humor nicht verloren. Er teilte uns auf Nachfrage mit:
Im Haus 4 befinden sich die Klassenräume zweier Klassen, der NAWI-Fachraum und der ehemalige Werkraum, der momentan von der Ergänzenden Förderung und Betreuung sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag genutzt wird.
Die technischen Fakten:
-Seit der Installation der Amokalarmierung vor mehr als 2 Jahren ist das Haus 4 telefonisch nicht erreichbar.
-Aus dem Haus ist ebenfalls keine telefonische Verbindung möglich.
-Auch der Notruf ist aus dem Haus 4 nicht erreichbar.
-Seit 10 Wochen kein Telefon im 1. Stock von Haus 2.
Seit Jahren, in den letzten Wochen fast wöchentlich, ersuche ich wiederholt und eindringlich beim bezirklichen Hochbauamt Steglitz-Zehlendorf „Hoch42“ um Lösung des Problems.Bisher habe ich erfahren, dass man den Schuldigen nicht mehr haftbar machen kann.
ABER:
Wir haben immer noch kein Telefon!
Hoch 42 also.
Es gibt Techniker, die braucht kein Mensch.
Doch Wunder geschehen, und nur Tage später verkündete der Schulleiter, wiederum auf seine ganz eigene Art:
Allet jut? Pustekuchen.
Die Schildbürger sind noch nicht fertig:
Aber nun zu meiner nächsten Realsatire.
Am Dienstag, d. 9.12.2014 steht der örtliche KOB (Herr J.) bei mir auf der Matte.
Er möchte bitte die Rettungswege-Planung für Feueralarm und Amokalarm haben (von mir).
Meine Antwort: Ich auch.
Eine Firma (Ing-Büro) hat sich vor Monaten vorgestellt. Sie wird einen neue Raumnummerierung und Beschilderung für einen Rettungswege- und Evakuierungsplan erstellen.
Vor Wochen wurden die alten Raumnummernschilder entfernt und die neuen (leider nur zum Teil) installiert.
Eine Fortsetzung der Arbeiten, Einweisung und Systemerklärung gegenüber der Schulleitung steht noch aus.
Nachfrage bei Herrn W. (Stellvertretender Fachbereichsleiter Planungsbeauftragter, Projektplanung OS und SonS Gruppenleitung Verwaltung OS und SonS) ergab, dass der vermutlich beauftragende Mitarbeiter Herr Z. sei.
Telefonisch konnte ich ihn nicht erreichen.
Hier nun im Wortlaut meine mail vom 10.12.14 an ihn:[Zitat]Hallo Herr Z.,
können Sie mir weiterhelfen?
Wer ist die Firma/das Ing-Büro, das die Amokbeschilderung an unserer Schule ausführt?1. Beschilderung ist nur teilweise fertiggestellt! (Einige Räume haben keine Raumnummern mehr!)
2. Eine Einweisung/Erklärung ist nicht erfogt.
3. Ein Rettungswegeplan ist mir nicht zugekommen. (Die Polizei stand gestern bei mir auf der Matte und wollte diesen Plan von mir haben!!!!)
4. Wer beseitigt die Schäden, die durch das Entfernen der ehemaligen Raumnummernschilder entstanden sind?Mir reicht die Adresse/Name/Telefonnummer der beauftragten Firma, ich kümmere mich um den Rest erst einmal selbst.
🙂
Wolfgang Ruoff
Konrektor 06G17P.S. Herr W. verwies mich an Sie als möglichen Ansprechpartner.
Habe Sie leider telef. nicht erreicht.[Zitat Ende]Bis jetzt 11.12.2014 18:15 Uhr noch keine Antwort.
Ob ich wieder 770 Tage brauche????
Das hoffen wir natürlich nicht.
Herrn Ruoff und allen anderen Schulleitungen, die sich lieber um ihre Schule kümmern wollen statt sich sinnlos mit diversen Verwaltungen herumzuärgern, wünschen wir FROHE WEIHNACHTEN!