Advent, Advent – die Schule brennt…
Gebrannt hat es in der vergangenen Woche tatsächlich im Andreas-Gymnasium in Friedrichshain. Neu verlegte Elektrokabel fingen an zu kokeln, das Gebäude wurde gerade erst frisch saniert. Jedenfalls ein bisschen, was ein Teil des Problems zu sein scheint.
Interessant ist, was Bezirksamtssprecher Sascha Langenbach dazu im Tagesspiegel sagt: „Für eine komplette Sanierung bräuchte man „wesentlich mehr Geld“. Es sei nun mal ein Altbau – „und wenn man da einmal anfängt, etwas zu reparieren, kommt einem die Hälfte entgegen“.“
Ist doch komisch. Hundert Jahre geht alles mit dem alten Krempel, aber neue Kabel werden heiß wegen Überlastung oder entzünden sich, nun ja, einfach so? Und wer erwartet von Flickwerk überhaupt Qualität? Wir lassen das mal so stehen.
Wir werden in den nächsten Tagen mehrfach der Frage nachgehen, warum das so schwierig ist mit dem öffentlichen Bauen in dieser Stadt. An der Spitze der Endlosbaustellen mit eingebauter Kostenexplosion steht wohl die Max von Laue-Schule, aber auch über andere Beispiele wurde bereits berichtet.
In den nächsten Tagen werden wir Ihnen eine Grundschule vorstellen, die, ebenfalls frisch saniert, mit Schimmel kämpft. Die Bitte um Hilfe verhallte bisher ungehört. Kein Geld…
Um das liebe Geld wird es hier vor allem gehen. Auf der Katastrophenbaustelle BER werden monatlich 50 Millionen Euro verbrannt, in den Schulen (und anderswo auch) wird um jeden Euro hart gekämpft.
Die Bildungseinrichtungen dieser Stadt – Kitas, Schulen und Universitäten – brauchen dringend zusätzliche finanzielle Mittel, vor allem um ihren Gebäudebestand vor dem Verfall zu retten. Jedem hirnlosen Finanzpolitiker, der auf die Idee kommt, die freigewordenen Bafög-Mittel irgendwo anders einzusetzen werden wir die Augen auskratzen. Wir bitten sehr darum, die durch die Bafög-Reform den Ländern zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel hier einzusetzen. Nach bisherigen Presseberichten ist das in der Berliner Koalition umstritten. Finanzsenator Nußbaum möchte mit einem Teil der Mittel laufende Ausgaben decken. Wir werden das nicht hinnehmen.
Nun denn. Es ist Advent.
Wir wünschen viel Freude beim Gewinnen der gewonnenen Einsichten.